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1930 feierte die Wehr ihr 25-jähriges Bestehen. Bekannterweise ist doch das Wasser das Element der Feuerwehr, doch an diesem Sonntag, dem 17. August, hatte der Wettergott arg übertrieben. Es regnete in Strömen und aus Nord-West wehte eine steife Brise herüber. So kam es, wie es kommen musste: Ein Hochwasser überschwemmte den außendeichs gelegenen Festplatz mitsamt Festzelt, Karussell und allen anderen aufgestellten Sachen. Kurzerhand wurde der Festball in das Lokal von Ahrens verlegt, welches sich aber als viel zu klein erwies.

Trotz dieses (kleinen) Rückschlages wurde kräftig gefeiert. Die 30er Jahre prägte eine verheerende Brandkatastrophe. Das Großfeuer ereignete sich am 7. März 1932. Tagelanger Ostwind hatte die Reetdächer ausgetrocknet und den Dobber trocken gelegt, dazu war bei Feuerausbruch auch noch tiefste Ebbe. Um überhaupt Wasser an die Brandstelle zu befördern, musste eine ein Kilometer lange Schlauchleitung verlegt werden. Der starke Ostwind trug das Feuer von Haus zu Haus, drei Häuser wurden ein Raub der Flammen. Mit Hilfe unserer Nachbarwehren Neudorf und Spadenland konnten zwei in Brand geratene Häuser und zwei weitere, darunter das Lokal von Ahrens mit Saal, geschützt werden.

Bis Anfang des 2. Weltkrieges 1939 wurden noch viele Einsätze gemeinsam mit den Nachbarwehren gefahren. Bei Kriegsbeginn wurden viele Kameraden zum Dienst an der Waffe eingezogen, wiederum andere wurden zum Dienst auf Feuerwachen der BF dienstverpflichtet. Die restlichen Kameraden wurden dem neu geschaffenen Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD) der Feuerlöschpolizei eingegliedert.

Die Wehr wurde neu organisiert: Während Walter Reymers die Funktion des Wehrführers von Johannes Lührs übernahm, wurde dieser zum Bereitschaftsführer. Zusätzlich zu unserer Motorspritze wurden wir mit einem neuen LF 8 ausgerüstet.

Bei den großen Bombenangriffen stand unsere Wehr immer im Mittelpunkt des Geschehens und unsere treue Motorspritze hat erstaunliche Leistungen vollbringen müssen. Leider überlebte sie den Krieg nicht; sie ist im Juli 1943 bei einem Großangriff zusammen mit Fahrzeug und Besatzung in die Luft geflogen und total vernichtet worden. Glücklicherweise gab es daneben nur zwei Schwer- und mehrere Leichtverletzte zu beklagen. Zunächst wurde angenommen, dass eine Sprengbombe mit Verzögerung die Ursache für die Explosion war. Wie sich aber später herausstellte, war ein Gasgemisch, das die ganze Kanalisation füllte, in die Luft gegangen.

 Bis zum Kriegsende im Jahr 1945 musste die Wehr unter schwierigsten Bedingungen arbeiten. So war es auch klar, dass die FF bei Kriegsende personell am Boden war. Es wurde eine traurige Bilanz gezogen. Vier aktive Kameraden fielen für ihr Vaterland, fünf befanden sich in Kriegsgefangenschaft und einige Kameraden wurden von Mut und Kraft verlassen und quittierten nach sechs Jahren harter Feuerwehrarbeit den Dienst. Die Übriggebliebenen jedoch rauften sich zusammen und beschlossen, weiter zu machen, denn es sollte nicht umsonst gewesen sein, dass sie sich bei Kriegsende ein LF 8 mit einer TS 8/8 unter den Nagel gerissen haben und versteckt hielten.